Meine Zeit im Land des Ahorns – UNvergesslich!

Erfahrungsbericht von Maja LotterBritish Columbia

Schon vor längerer Zeit hatte ich den Entschluss gefasst, in der 10. Klasse für einige Monate ins Ausland zu gehen. Als es also Zeit wurde sich darüber genauer zu informieren, fiel meine Entscheidung ziemlich schnell auf Kanada. Ich weiß natürlich nicht, wie es mir gegangen wäre, wenn ich zum Beispiel nach Neuseeland, Australien oder nach England gegangen wäre, aber ich bin der Meinung, dass es nirgendwo hätte besser sein können.
Am Tag meines Abflugs war ich schon relativ nervös. Aber um ehrlich zu sein glaube ich, dass meine Familie noch nervöser war als ich. Doch sobald ich im Flugzeug saß, wusste ich, dass ich es irgendwie schaffen würde und dass es eine wahnsinnig tolle Zeit werden würde. Nachdem ich in Vancouver gelandet und umgestiegen war, traf ich am Flughafen in Comox dann endlich meine Gastfamilie. Genau genommen meine Gastmutter und ihre beiden Enkelkinder, die zwar nicht bei ihr im Haus wohnen, aber trotzdem oft zu Besuch kommen. Ich wurde herzlich empfangen und habe mich schon nach wenigen Tagen wie zuhause gefühlt. Als ich in Kanada ankam waren dort noch immer Sommerferien, wodurch ich genug Zeit hatte um mich an alles zu gewöhnen und mich auch schon besser mit der Sprache zurecht zu finden. Das International-Programm des Comox Valley, also die Organisation die dort alles  für die Austauschschüler geregelt hat, hat an den drei Tagen bevor das neue Schuljahr wieder angefangen hat, Orientierungstage für alle Austauschschüler veranstaltet. Uns wurde die Schule gezeigt und wir haben alle anderen „Internationalen“ getroffen. Deswegen waren wir uns alle nicht mehr ganz so fremd als die Schule dann letztendlich begonnen hat. An diesem Tag kam dann auch meine zukünftige Gastschwester an. Sie kam aus Brasilien und blieb für fünf Monate.

Meine Gastschwestern und ich bei einem unserer ersten Ausflüge

Meine Gastschwestern und ich bei einem unserer ersten Ausflüge

Da die G. P. Vanier Secondary eine ziemlich große Schule war, habe ich zwar einige Zeit gebraucht bis ich mich wirklich zurecht gefunden habe, allerdings habe ich mich schnell eingewöhnt und durch die unterschiedlichen Kurse die ich hatte auch schnell andere Leute kennen gelernt. Jeder Schüler dort hat vier Kurse pro Semester belegt und dann zum Halbjahr Neue gewählt. Natürlich gab es Pflichtfächer, jedoch galt das nicht so sehr für die Internationalen, die nur ein Semester blieben. Meine Fächer waren  Englisch, Chemie, Band und Sport. An der Vanier Secondary hatten wir dann jeden Tag alle vier Fächer, aber immer wieder in anderer Reihenfolge. Zwar war es anfangs relativ schwer kanadische Schüler besser kennen zu lernen, da sie Austauschschüler einfach schon gewohnt waren und nicht mehr von selbst auf einen zugekommen sind, aber da ich ja auch Sport hatte, habe ich mich mit einigen schnell sehr gut angefreundet. Doch bereits nach der ersten Woche hatte sich alles so langsam eingependelt, man kannte alle Kurse, alle Gänge, man hatte eine Routine für die Mittagspause. Während dieser Wochen wurden dann auch immer mehr Plakate für freiwillige  Wahlkurse und Schulteams ausgehängt. Ich habe mich dann für Chor und Feldhockey  entschieden, worüber ich auch jetzt noch sehr glücklich bin. Aber dazu später mehr.

In den darauf folgenden Wochen habe ich mich immer mehr eingelebt, mich mit einigen meiner neuen Freunde getroffen und  auch noch viele neue Leute kennen gelernt. Ende September war dann mein Geburtstag. Ich habe eigentlich mit gar nichts Großem gerechnet. Aber am Abend davor haben dann meine beiden kleinen „Schwestern“ bei uns übernachtet und wir haben noch einen Kuchen gebacken. Am nächsten morgen war ich ein kleines bisschen nervös, weil ich wusste, dass der Tag nicht wie jeder andere Geburtstag davor werden würde.

Sonnenuntergang über Courtenay (September)

Sonnenuntergang über Courtenay (September)

Ich habe mich aber einfach auf den Tag gefreut. Da wir mit meiner Familie schon drei Tage vorher so eine Art Geburtstagsessen hatten, weil auch mein Gastonkel einen Tag vor mir hatte, war keine Familienfeier oder so etwas geplant, was mir aber eigentlich lieber war. Ich habe dann vormittags mit meiner einen Schwester alles vorbereitet, weil meine Freunde aus der Schule meinten sie wollten vorbeikommen. Es war also nur eine kleine Feier geplant. Da wir uns ja doch noch nicht so lange kannten war ich wirklich gespannt wie es werden würde, aber es war ein wahnsinnig schöner Tag. Wir hatten echt viel Spaß und das Wetter war klasse. Abends sind wir dann noch bis zum Fluss gelaufen und haben auf dem Weg den Sonnenuntergang gesehen. Es war ein super schöner Tag der uns alle auch noch mal viel enger zusammen gebracht hat.

Im September sind wir mit allen anderen Internationalen aus dem Valley, also auch denen von den andern beiden Highschools, auf eine Art Camp gefahren. Es waren zwei Tage auf einer Insel namens „Hornby Island“. Sie liegt vor der Küste von Vancouver Island und war ungefähr 1 Stunde Bus- und Fährenfahrt entfernt. Wir wurden in kleine Gruppen aufgeteilt und haben dann an den beiden Tagen alles mögliche gemacht. Von Kanufahren in der Bucht, bis Klettern und Lagerfeuer am Abend. Und da nur andere Austauschschüler da waren wurde man mit allen anderen Kulturen konfrontiert, was immer wieder für lustige Unterhaltungen gesorgt hat. Da wir in größeren Hütten geschlafen haben, haben wir auch viele andere kennengelernt, zu denen wir vorher eher keinen Kontakt hatten. Diese zwei Tage haben den Meisten echt viel Spaß gemacht. Es war zwar für viele ziemlich ungewohnt, weil wir in großen Hütten mit ca.12 Betten geschlafen haben und den ganzen Tag draußen waren, aber es war eine tolle Erfahrung. Unsere Freundschaften sind dadurch noch enger geworden.

Kanufahrt in Tribune Bay auf Hornby Island (September)

Kanufahrt in Tribune Bay auf Hornby Island (September)

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Ausschnitt aus dem Gruppenfoto vom International-Ausflug nach Hornby Island

Anfang Oktober war im ganzen Valley der sogenannte Terry Fox Day. An diesem Tag wird an allen Schulen auf Krebs aufmerksam gemacht und durch Laufen Geld für Forschung und Medizin gesammelt. Statt der üblichen Mittagspause gab es ein Assembley und danach einen gemeinsamen Lauf auf einer bestimmten Strecke. Diese Aktion lehnt an Terry Fox’s Lauf durch Kanada an, der trotz seines Krebses loslief um Geld zu sammeln. Allerdings wird der Lauf nicht ernst und in Trauer zurückgelegt, sondern danach mit verschiedenen Spaßaktionen wie Karaoke und Grillen gefeiert. Viele Schüler trugen an diesem Tag sogar alle möglichen Arten von Kostümen. Auch wenn das Thema ernst war, wurde es auf eine gute Weise dargestellt und auf eine Art die motiviert umgesetzt. Allen ist klar worum es geht, und trotzdem haben alle Spaß und sammeln gleichzeitig Geld dafür. Nach dem Lauf haben alle in der Cafeteria gesungen und getanzt.

Gruppenfoto vor Vanier am Terry-Fox-Day

Gruppenfoto vor Vanier am Terry-Fox-Day

Karaoke in der Schulcafeteria am Terry-Fox-Day

Karaoke in der Schulcafeteria am Terry-Fox-Day

Am 14. Oktober war das kanadische Thanksgiving. Typischerweise gab es in meiner Familie eine relativ große Feier, bei der alle zu uns nach Hause gekommen sind, jeder etwas gekocht hat, und dann zusammen gegessen wurde. Da alle Altersgruppen gemischt waren und von sechs, bis 62 alle dabei waren, hatten wir einen Riesenspaß.

Am 11. November war dann der Rememberence Day. An diesem Tag wird an den 2. Weltkrieg erinnert. Es gibt Assembleys in allen Schulen und nachmittags dann auch in den einzelnen Ortschaften und Städten. Bei uns in Courtenay hat der Vanier Schulchor einmal vormittags beim Assembley in der Schule gesungen und dann nachmittags auf der Zeremonie in der Stadt. Alle Menschen, die gekommen sind, standen auf den abgesperrten Straßen und haben den kleinen Umzug von Veteranen und Fahnenträgern beobachtet. Es wurde die Nationalhymne gesungen und sozusagen friedlich an den Krieg erinnert und gleichzeitig in einer gewissen Weise dagegen demonstriert.

Rememberence Day Zeremonie in Courtenay

Rememberence Day Zeremonie in Courtenay

Mitte November wurde vom International Programm eine Tagestour nach Victoria angeboten. Leider konnten nicht alle mitkommen, weil nur eine bestimmte Anzahl Plätze vorhanden war, allerdings sind meine Gastschwester und eine meiner Freundinnen beide mitgekommen. Ich bin dann zusammen mit meiner Freundin den Tag über durch Victoria gelaufen, wo sogar das Wetter an dem Tag perfekt war! Vom Parlamentsgebäude bis zum Hafen, Downtown und dem Museum haben wir alles abgeklappert und hatten einen super Tag zusammen. Nachmittags, bevor wir uns wieder am Bus treffen sollten, habe ich mich wieder mit meiner Gastschwester getroffen und wir haben unsere Tante besucht, die in Victoria studiert und uns noch ein bisschen was zeigen wollte. Wir sind dann zusammen durch das China Town von Victoria gelaufen und sind noch mal runter zum Hafen, der wegen dem kalten Wetter sogar gefroren war. Auch wenn der Tag lang und anstrengend  war, war es wirklich klasse.

An der Hafenmauer in Victoria

An der Hafenmauer in Victoria

Meine Freundin und ich auf den Stufen zum Parliament in Victoria

Meine Freundin und ich auf den Stufen zum Parliament in Victoria

Ungefähr zur selben Zeit gab es für Chor und die Band jeweils ein Festival, das im ganzen Valley stattfand und an dem die einzelnen Schulchöre und Bands teilgenommen haben. Es war eine Art Workshop bei dem die Gruppe erst drei bis vier Stücke vorgesungen bzw. vorgespielt und danach mit einem Coach daran gearbeitet hat. Der „Vanier-Choir“ hatte ungefähr 70 Sänger und Sängerinnen wodurch es einfach wahnsinnig Spaß gemacht hat dort zu mitzusingen. Unsere Leiterin war engagiert und hat die Liedauswahl und die Arrangements zusammen mit uns erstellt und erarbeitet. Wir haben 4 Lieder gesungen, von allem etwas, und haben viel von dem Coach gelernt, das wir auch bei unserem nächsten Auftritt (dem Weihnachtskonzert) nutzen konnten. Eine Woche nach dem Festival kam sogar die Nachricht, dass unser Chor zu dem Nationalen Festival im Mai eingeladen war. Leider werde ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dort sein, aber allein als Teil des Chors dort mitgesungen zu haben war einfach einmalig.

Mit der Band war es ähnlich. Wir spielten drei unserer Stücke vor und arbeiteten mit einem Coach. Da es eine so genannte Concert-Band war, war ich die einzige mit einem Streichinstrument, was unsere Bandleiterin aber anscheinend nicht wirklich gestört hat. Es war einfach klasse mit so vielen anderen zusammen jeden Tag Musik zumachen.

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Das nächste große Ereignis war dann Anfang November, als wir mit unserem Hockeyteam am Island Turnier teilgenommen haben. Wir waren zwar im Vergleich zu den anderen ein sehr junges und um ehrlich zu sein nicht wirklich gutes Team, aber wir hatten Spaß an dem was wir gemacht haben und haben alles gegeben, nur dass uns eben allen die Erfahrung gefehlt hat. Das Turnier hat sich über zwei Tage erstreckt. Am ersten hatten wir 3 Spiele, und da wir auch noch zu wenige waren um Auswechselspieler zu stellen, mussten immer alle die gesamte Stunde durchspielen. Ein Spiel haben wir sogar 10:11 Spieler gespielt weil eine von uns nicht spielen konnte. Aber unsere Coaches haben uns immer wieder ermutigt und so haben wir unser letztes Spiel an dem Tag im Regen und bereits da schon  mit Muskelkater gegen das zweitbeste Team des Tuniers sogar nur mit 0:2 verloren. Am nächsten Tag konnten wir uns alle kaum bewegen vor Muskelkater, haben aber die letzten beiden Spiele durchgestanden und unser erstes (und letztes) Tor der Saison geschossen! Da wir alle so ausgelaugt waren vom Spieltag davor, haben wir uns in dem Moment so gefreut, dass wir uns alle in den Armen lagen und die Teams, die sich auf dem Nachbarfeld für ihr nächstes Spiel aufgewärmt haben dachten, wir hätten das Spiel gewonnen. Jedenfalls war es das letzte Turnier der Saison, weswegen auch  das Training bis Frühling ausgesetzt hat.

Gruppenfoto vom Hockeyteam nach dem Turnier

Gruppenfoto vom Hockeyteam nach dem Turnier

Eigentlich dachte ich, dass ich drei Monate, also bis zum 01. Dezember in Kanada bleiben würde. Allerdings habe ich im November von meinen Eltern die Möglichkeit bekommen doch noch einen Monat länger zu bleiben. Ich hab mich riesig gefreut, weil ich einfach genau nach diesen drei Monaten das Gefühl, hatte richtig anzukommen. Auch wenn ein Monat, bzw. in meinem Fall dann 19 Tage eigentlich nicht lang ist, waren sie es wirklich wert.

Am 11. Dezember gab es noch einen Tagesausflug nach Vancouver mit den International Programm. Alle zusammen wurden wir mit einem Reisebus nach Nanaimo gefahren und sind von da aus mit der Fähre weiter. Es war ein super schöner Tag, auch wenn es wie immer leicht geregnet hat, aber daran hat sich keiner von uns mehr gestört. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen und eine Menge Spaß. Der Ausflug war zwar leider so geplant, dass wir nur drei Stunden im Down Town Vancouver verbringen sollten und danach noch vier Stunden in einer Mall außerhalb, was aber letztendlich doch nicht so sehr gestört hat, da wir die ersten der Stunden in der Innenstadt nur umso mehr genutzt haben und von Downtown sogar mit dem Stadtbus durch halb Vancouver bis nach Chinatown gekommen sind. Dort habe ich dann auch noch meine letzten Souvenir Einkäufe gemacht und Nelvin, mein Freund aus Hong Kong, hat sich mit chinesischem Essen eingedeckt. In der Mall später hat zwar keiner von uns viel gekauft, aber wir hatten trotzdem sehr viel Spaß. Vancouver wirkt auf mich wie eine multikulturelle Großstadt, in der man von China bis Frankreich auf alle Kulturen trifft. Trotz der mehreren Millionen Einwohner ist es aufgrund der vielen einzelnen Viertel und Stadtteile gar nicht so furchtbar überfüllt, wie man es sich von großen Städten normalerweise vorstellt.

Fährenüberfahrt nach Vancouver beim International-Ausflug

Fährenüberfahrt nach Vancouver beim International-Ausflug

Kleines Gruppenfoto in der Davis Street in Vancouver

Kleines Gruppenfoto in der Davis Street in Vancouver

Eigentlich war für den 18. Dezember ein Skitag auf dem Mount Washington geplant, bei dem ich noch mit wollte bevor ich am nächsten Tag meinen Weg nach Hause antreten sollte. Normalerweise wird das Skiresort auch jedes Jahr im November oder spätestens Anfang Dezember eröffnet, jedoch gab es dieses Jahr so spät Schnee, dass man im Dezember noch nicht Skifahren konnte. Der Ausflug wurde also leider abgesagt und auf Januar verschoben wodurch ich allerdings nicht mehr teilnehmen konnte.

Am Abend hat dann trotzdem noch das Weihnachtskonzert der Vanier Secondary stattgefunden. Alle Schulbands, also die des 8. Jahrgangs, des 9. , des 10. und die Seniorband haben jeweils zwischen drei und vier Stücken gespielt. Und neben den regulären Schulbands gab es ja zusätzlich noch den Chor und die Jazzband. Es war ein toller Abend und  dort in der Band- bzw. Choruniform, die aus schwarzen Hosen, schwarzer Bluse und grüner Krawatte bestand, hat es  ein Gemeinschaftsgefühl ausgedrückt. Zusammen mit so vielen anderen Vanier-Schülern zu spielen und zu singen, war ein wahnsinnig schöner letzter Abend in Kanada.

Weihnachtskonzert in der Sporthalle der G.P. Vanier

Weihnachtskonzert in der Sporthalle der G.P. Vanier

Nach dem Konzert haben sich noch alle meine Freunde aus dem Chor und der Band von mir verabschiedet und mir kleine Abschiedsgeschenke gegeben. Wir standen noch lange zusammen, mussten aber natürlich irgendwann wirklich Tschüss sagen, was uns allen sehr, sehr schwer fiel.

Meine International-Freunde haben sich schon nach der letzten Unterrichtsstunde von mir verabschiedet, da viele nicht zum Konzert abends kommen konnten. Ich war die erste von uns, die gegangen ist und wir konnten alle nicht wirklich glauben, dass unsere Zeit zusammen wirklich schon vorbei sein sollte. Mrs. Oliphant, die International-Betreuerin in Vanier, gibt jedem Austauschschüler zum Abschied eine große Kanadaflagge, auf die alle Freunde, Bekannte und Lehrer unterschreiben können. Meine Freunde haben alle irgendwelche Sachen, die wir zusammen gemacht haben draufgeschrieben und mir danach noch ein großes Fotoalbum geschenkt, das sie in der Woche davor für mich gemacht haben. Es war wahnsinnig schön, aber gleichzeitig richtig traurig. Es sind viele Tränen geflossen und bis wir uns letztendlich verabschiedet hatten sind noch einige Minuten vergangen.

Der Abschiedsabend von meiner Familie war schon an meinem vorletzten Abend, weil ja am letzten das Konzert war. Wir waren noch mal alle zusammen in dem Restaurant in dem wir zum Beispiel auch schon für den Geburtstag von meinem Gastonkel waren. Meine kleinen Schwestern haben mir noch kleine Geschenke gegeben und wir hatten noch mal eine richtig schöne Zeit zusammen. Auch wenn uns allen bewusst war, dass es das letzte Mal sein würde.

Am 19. Dezember haben mich meine Gastmutter und meine Gastschwester dann zum Flughafen in Comox gebracht. Unser Abschied war relativ kurz, weil wir schon spät dran waren, aber trotzdem wurde mir da schlussendlich klar, dass ich die beiden nicht mehr sehen würde. Zumindest für längere Zeit.

Abschied von meinen Freunden am Flughafen in Vancouver

Abschied von meinen Freunden am Flughafen in Vancouver

Drei meiner Freunde aus Mexico sind über die Weihnachtsferien nach Hause geflogen und unsere Flieger in Vancouver gingen um die gleiche Zeit, deswegen sind wir auch in Comox zur gleichen Zeit los, damit wir noch möglichst viel Zeit miteinander in Vancouver hatten, bevor wir in entgegengesetzte Richtungen weiter fliegen würden. Unser Abschied am Gate war dann der letzte, aber noch mal einer der Härtesten. Weil wir die Stunden davor zusammensaßen aber eigentlich wussten, dass wir nur noch diese zwei Stunden zusammen hatten.

Mit meinem Flug nach Deutschland hat dann alles gut geklappt und ich bin sicher in Frankfurt gelandet, wo mich meine Mutter abgeholt hat. Wieder in Deutschland zu sein war wirklich ein ziemlich komisches Gefühl. Alles war irgendwie vertraut, aber ich selbst hatte mich verändert. Inzwischen habe ich mich aber wieder richtig eingelebt und komme auch in der Schule ohne weitere Probleme mit.

Ich bin wirklich wahnsinnig glücklich, dass ich die Gelegenheit nach Kanada zu gehen genutzt habe und das Semester dort verbracht habe. Ich habe viele sehr gute Freunde gewonnen und tolle Erfahrungen gemacht. Ich würde einen Auslandsaufenthalt also auf alle Fälle weiterempfehlen, auch wenn ich weiß, dass er mit hohen Kosten verbunden ist. Ich würde jedem, der schon länger überlegt hat, ins Ausland zu gehen, raten, es zu verwirklichen. Es lohnt sich!

Gruppenfoto mit Vanier im Hintergrund

Gruppenfoto mit Vanier im Hintergrund

Gruppenfoto in einem Cafe in Courtenay

Gruppenfoto in einem Cafe in Courtenay

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