Hey, mein Name ist Vincent. Ich bin 16 Jahre alt und ich habe ein Jahr in einer der schönsten aber auch teuersten Städte der Welt in Vancouver verbracht. Die Stadt liegt in Canada British Columbia. Dort habe ich meine 10. Jahrgangstufe abgeschlossen. Ich hoffe ich kann diejenigen, die noch überlegen nach Kanada zu gehen überzeugen, dass es die beste Entscheidung war. Auch wenn man zuerst Angst hat eine neue Kultur oder in eine neue Familie zu kommen, ich kann da nur sagen, es war eine ganz tolle Erfahrung und Angst muss man nicht haben.
Warum Kanada? Das habe ich sehr oft zu hören bekommen und meine Antwort war immer ohne Zögern, dass ich schon immer geträumt habe nach Kanada zu gehen, da es ein magischer Ort ist. Es hat unglaubliche Landschaften und sehr schöne Städte. Dazu ist es ein so multikulturelles Land, dass eigentlich jeder mal nach Kanada gehen sollte nur um das mal erleben zu können. Aber der wichtigste Grund war für mich, dass ich schon seit dem Alter von 6 Jahren ein begeisterter Eishockeyspieler bin. Und natürlich träumt jeder Eishockeyspieler nur davon, einmal die Gelegenheit zu haben im Land des Weltmeisters Eishockey zu spielen. Ich habe es geschafft und einen Platz in der Eishockey-Akademie in Vancouver bekommen.
Über isec habe ich an einem Vorbereitungskurs teilgenommen, das war toll. Aber als dann die letzten Tage angekommen sind, war es dann noch etwas stressig. Freunde verabschieden und natürlich auch Familie. Dann kommen noch die Vorbereitungen für das Packen dazu. Ich gehe für 10 Monate weg und werde auch über Weihnachten nicht zu Hause sein.
Aber all der Stress für die Vorbereitungen lohnt sich auf jeden Fall. Am Anfang hat man immer diese Sorgen, wie es denn dort werden wird, ob ich meine Gastfamilie mögen werde und ob ich gute Freunde kennenlernen werde und wie es dort mit der Schule sein wird.
Als ich dann in den Flieger stieg konnte ich an nicht anderes mehr denken als wie dieses Jahr werden wird. Ich konnte kaum mehr klar denken so aufgeregt war ich. Natürlich wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich gerade auf dem Weg in mein bestes Jahr und größtes Abenteuer war. Der Flug war ein sehr lang und anstrengender. Dann war es endlich so weit die Ankunft in dem noch fremden Kanada. Ich wurde von meiner Gastmutter Geraldine und deren Hund Hunter abgeholt. Später habe ich noch meinen Gastvater, Gastschwester und Gastbruder kennengelernt. Ich wurde sehr nett und zuvorkommend aufgenommen.
Vancouver ist eine sehr schöne Stadt. Downtown besitzt sehr viele Wolkenkratzer. Außerdem gibt es rund herum sehr viele schöne Häuser. Die Stadt hat mehr als 600.000 Einwohner so ist sie die größte Stadt Westkanadas.
In Vancouver gibt es auch Chinatown, ein Viertel das sehr interessant und ein sehr beliebter Touristenort ist. Doch gibt es auch nicht so schöne Seiten von Vancouver wie zum Beispiel das Wetter. Es regnet eigentlich fast das ganze Jahr aber dass hat mich nie wirklich abgehalten mich mit Freunden zu treffen. Zu dem gibt es dadurch dass es eine sehr teure Stadt ist auch sehr viele Obdachlose oder heruntergekommene Viertel.
Ich bin in so einer Gegend zur Schule gegangen. Britannia ist an sich eine ganz gute Schule mit einer Hockey Academy, die in der Nähe der Commercial Drive liegt. Da sie leider in einer mehr heruntergekommenen Gegend liegt hat sie einen nicht so guten Ruf. Aber alle sind sehr nett dort, so konnte ich sehr viele Freunde gewinnen. Und ich fand es spannend auch einmal so eine Gegend kennenzulernen. Bevor aber überhaupt die Schule begann musste ich noch mit Hilfe meiner Gastmutter eigene Besorgungen machen wie eine Simcard oder Schulunterlagen, Translink ticket und weiteres. Dann kam der erste Tag an der Schule. Ich wurde den anderen Internationalen Studenten vorgestellt. Die meisten waren aus China aber es gab auch einen Studenten aus Italien, der am Anfang zu meinem besten Freund wurde. Außerdem gab es noch zwei Gastschüler aus den Philippinen. Ich war der einzige Deutsche an der Schule. Was mich an meisten verwundert oder mehr fasziniert hat, ist dass das Verhältnis zwischen Schüler und Lehrern sehr persönlich ist. Das hat mir sehr gut gefallen, da man den Lehrern viel näher kommt und sich so automatisch richtig wohl fühlt in der Schule. Am ersten Tag habe ich schon sehr viele Bekanntschaften und Freunde gewonnen. Mit Hilfe vom Programm für internationale Studenten hatte ich auch die Gelegenheit internationale Schüler kennen zu lernen. Wir haben zum Beispiel eine Rundfahrt in Vancouver gemacht.
Aber noch mal zu meiner Schule: Der Unterricht hat jeden morgen um 9 Uhr begonnen und endete um 15 Uhr. Ich hatte insgesamt 8 Fächer also pro Tag 4 Fächer. Das Schulsystem ist sehr einfach gestaltet also man wechselt jeden Tag zwischen day 1 and day 2 ab. Meine Fächer am day one waren ELL. Es ist ein Fach nur für internationale Studenten. Dort lernt man wie man sich in Englisch verbessert oder Fakten über Kanada. Der Lehrer hat mich aber nach wenigen Monaten wieder aus der Klasse genommen, weil ich nichts mehr dazulernen konnte. Deshalb bin ich in die Automechanik Klasse gekommen. Dann als zweites Fach am day 1 war Science, danach eine einstündige Mittagspause anschließend Mathe und Planning. Am day 2 sah es schon viel leichter für mich aus. Ich hatte Fächer wie Drama, Hockey, Sport und Woodwork.
Ich habe in jedem Unterrichtsfach neue Freunde kennenlernen könne, aber besonders durch das Eishockeytraining. Zum einen fördert der Sport den Teamgeist. Also wenn man Probleme hat Freunde zu finden ist eine Sportmannschaft die perfekte Idee.
Und man sollte nie schüchtern sein. Mein Tipp, seid offen und freundlich, dann werdet ihr nie Probleme in eurem Auslandsjahr haben. Mittlerweile habe ich ganz viele Freunde aus den unterschiedlichsten Kulturen. Das war für mich eine ganz neue Erfahrung. Und es ist echt faszinierend zu erfahren, dass man so gute Beziehungen aufbauen kann.
In Kanada habe ich einen Jungen kennengelernt, den ich anfangs nicht wirklich mochte, aber der dann zu meinem besten Freund geworden ist. Er war eigentlich wie ein Bruder für mich und hat mir sehr geholfen, wenn ich irgendwelche Probleme hatte.
Ich war auch einige male Skifahren. Jedes mal war es traumhaft. Es ist echt faszinierend, dass man hier mit Meeresblick Ski fahren kann. Die Schneebedingungen sind sehr gut und egal, ob Snowboarder oder Skifahrer und ob Könner oder Anfänger, hier kommt jeder auf seine Kosten.
Meine Gastfamilie war eigentlich sehr nett, aber kaum zu Hause. Mich hat das nie gestört, da ich selber immer viel mit Freunden unternommen habe. Meine Gastfamilie wollte, dass ich um 9 Uhr zu Hause bin. Für mich war das sehr früh, aber da die Familie sehr aufgeschlossen war und eishockeybegeistert, hatte ich dort ein wundervolles Jahr. Wenn ich Eishockey Spiele hatte konnte ich länger weg bleiben. Meine Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter die Kanadierin war, meinen asiatischen Gastvater und seiner 90 Jahren alten Mutter. Dann einer 19 jährigen Gastschwester und meinen Gastbruder mit 25 Jahren und dem Hund der Familie. Hunter, der Hund hat schon nach kurzer Zeit auf mich gehört. Ich wollte schon immer einen Hund haben, und war froh, dass ich jetzt einen Gasthund hatte.
Am Schluss des Jahres habe ich dann aber doch gemerkt, wieviel Arbeit so ein Hund macht und ich bin mehr mit meinen Freunden unterwegs gewesen als mit Hunter. Die Gastfamilie hat mich schnell in ihren Alltag und ihre Familie integrieren können So habe ich mich gut eingelebt und wohl gefühlt. Außerdem haben sie mich für ein Wochenende mit nach Seattle genommen und eingeladen.
Das Wetter in Vancouver ist für viele ein Problem aber man gewöhnt sich schnell daran. Es regnet sehr viel, da die Stadt auf der einen Seite am Meer auf der anderen Seite an den Bergen liegt. Dieses Jahr im Winter war es außergewöhnlich. Es hat Tag ein Tag aus geschneit. Sogar meine Gastfamilie meinte, dass sie so viel Schnee seit 10 Jahren in Vancouver nicht mehr gesehen haben. Für mich war das natürlich auch ein großes Erlebnis.
Das Jahr hat mich verändert es hat mich zu einem selbständigen jungen Mann gemacht. Ich habe so viel über mich selber kennen gelernt. Und im Eishockey bin ich viel besser geworden. Ich konnte für einen kanadischen Verband spielen und spiele sowohl House Hockey als auch Rep Hockey. Und ich habe jetzt ganz viele neue Freunde auf der anderen Seite der Welt. Als ich wieder losfahren musste, war ich sehr traurig. Ich versuche jetzt so oft es geht meine Freunde wieder zu besuchen. Mein Ziel ist es, nach dem Abitur dort auf die Universität zu gehen, vielleicht finde ich eine Möglichkeit dafür. Die schwierigste Erfahrung für mich war, mein Leben dort zurück zulassen. Meine Freunde versuchen, mich auch so oft wie möglich in Deutschland zu besuchen. Es ist so viel passiert in diesem Land, dass es schwierig ist all diese Erlebnisse in Worte zu fassen, aber ich hoffe ich konnte euch motivieren diesen großen Schritt zu wagen, da es einfach das beste Erlebnis und Abenteuer in eurem ganzen Leben sein wird und es ist eine einmalige Chance ist, die man auf jeden Fall nutzten sollte.