Die beste Entscheidung meines Lebens

Erfahrungsbericht von Alex BauerBritish Columbia

Ein Auslandsjahr in Vancouver, Kanada zu machen, war bisher eine meiner besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Während meinen bisher 4 von 5 Monate habe ich bereits sehr viel Neues gelernt. Es fängt natürlich bei der Sprache an, die man von Zeit zu Zeit immer besser beherrscht. Aber das ist nicht das Einzige, was man während einem Auslandsjahr lernt. Neben einem neuen Land und einer neuen Kultur lernt man vor allem viele neue Menschen aus der ganzen Welt kennen.

Vancouver

Lions Gate Bridge / Vancouver Lookout im Hintergrund

Aber wie fing eigentlich alles an?

Nach einem ca. 10 stündigen Flug von Frankfurt nach Vancouver, bin ich bei meiner Gastfamilie angekommen, die mich gleich sehr herzlich empfangen hatte und mir mein neues Zuhause gezeigt hatte. Ich hatte den Vorteil, dass ich die Familie schon kannte, da mein Bruder vor 2 Jahren auch schon bei der Familie untergebracht war.

Am ersten Schultag fand ein „Orientationday“ für alle neuen internationalen Austauschschüler statt. Neben den ersten Eindrücken von der Stadt und der Schule lernte man auch viele andere internationale Austauschschüler aus der ganzen Welt kennen. Um das Kennenlernen untereinander zu beschleunigen, organisierte der Schooldistrict gleich am ersten Tag einen kleinen Ausflug für alle Neulinge. Wir fuhren auf den ca. 15 Minuten entfernten Berg Cypress Mountain, zum Snowtubing.

Das Einzigartige an Vancouver ist, dass man an einem Tag morgens in Downtown direkt am Strand Frühstücken gehen kann und nur wenige Stunden später auf dem Berg stehen und beim Sunset-Skifahren den besten Ausblick auf die Stadt genießen kann.

Sunset Cypress

Das Skifahren in Cypress und Grouse Mountain ist ein absolutes Highlight für Wintersportler. Den Blick von der Skipiste über den Pazifischen Ozean, Vancouver Island und Downtown Vancouver gleichzeitig zu genießen ist einfach ein atemberaubendes Gefühl. Vancouver bietet für jede Jahreszeit die perfekten Outdoor-Möglichkeiten. Im Winter kann man Skifahren gehen und im Sommer geht es dann an den Strand oder zum Klippenspringen.

Nicht nur Vancouver bietet einiges im Land des Ahornblatts. Auf einem Trip in die Rocky Mountains mit Freunden, lernte ich noch mehr die schöne Natur Kanadas kennen. Die Landschaft und die Berge dort sind einfach überwältigend. Mein persönliches Highlight auf dem Trip war das Skifahren in Lake Louise. Der Schnee dort ist ganz anders als beispielsweiße in den Alpen und ein Paradies für mich als begeisterter Skifahrer. Skifahren in BC ist einfach ein Traum, der für mich in Erfüllung gegangen ist.

Egal ob beim Skifahren in Whistler, den Rocky Mountains oder auf den drei Hausbergen von Vancouver, man lernt immer neue, super nette Kanadier kennen. Kanadier sind generell sehr offen und freundlich. Die Offenheit und Freundlichkeit der Kanadier spürt man immer. Man wird fast überall angesprochen und oft in einen kleinen Smalltalk verwickelt. Ganz egal ob im Supermarkt an der Kasse oder beim Warten auf den Bus.

Die Schule und das Schulsystem in Vancouver sind auch komplett anders als in Deutschland. Man hat beispielsweise nur 8 statt 15 Fächer und hat somit mehr Stunden pro Fach in einer Woche. Man kann hier Fächer wie zum Beispiel „Mechanics“ nehmen, dort lernt man u.a. Autos und Motorräder zu reparieren oder in „Nutrition“ werden beispielsweise verschiedene Essen gekocht und anschließend gemeinsam gegessen. Mein Lieblingsfach, das ich gewählt habe, ist „Entrepreneurship“. Wir haben gelernt, wie man eine Start-Up gründet und es erfolgreich aufbauen kann. Jetzt zum Schuljahresende haben wir dann in einem Abschlussprojekt unser eigenes Unternehmen gegründet. In dem Projekt mussten wir beispielsweise ein eigenes Firmenlogo designen, uns überlegen wer unsere Zielgruppe ist und Marketingstrategien entwickeln.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Lehrer viel netter und gelassener sind als die meisten Lehrer in Deutschland. Wenn man mal ein Problem hat, sind sie gleich für einen da.

Meine Gastfamilie war auch sehr nett. Neben meiner Gastmutter gab es noch meine Gastschwester (18 Jahre) und meinen Gastbruder (20 Jahre). Ich habe in einem sehr schönen Haus in Westvancouver mit eigenem Pool gewohnt. Vom Wohn- und Esszimmer hatte man einen traumhaften Blick aufs Meer und auf die Skyline von Downtown Vancouver.

Leider ging meine Zeit hier in Kanada viel zu schnell rum. Ich bin sehr froh diese Entscheidung getroffen zu haben und habe es keinen Tag bereut. Es waren die besten 5 Monate meines Lebens. Ich werde jetzt noch meine letzten drei Wochen hier in Vancouver genießen.