Hey, mein Name ist Sven, bin 16 Jahre alt und habe mich entschlossen für 6 Monate ins Ausland zu gehen. Auf meiner Suche bin ich durch die Erfahrungsberichte von ISEC auf Kanada gestoßen und entschloss mich nach Vancouver, British Columbia zu gehen.
Zuerst einmal zu meiner Geschichte. Ich wollte eigentlich im August 2020 für 4 Monate nach Kanada gehen, jedoch lies Covid-19 dies nicht zu und dank ISEC konnte ich meinen Aufenthalt dort verschieben und konnte dadurch für 6 Monate Anfang 2021 nach Vancouver.
Warum Vancouver? Ich habe mich vorher über das Internet über Vancouver informiert und habe mich sofort in die Stadt verliebt. Stadt, Berge und Meer in einem… Ich kann im Vorhinein schon berichten, dass es die beste Entscheidung war in die meiner Meinung nach schönste Stadt der Welt zu gehen.
Ich würde euch gerne erst über meine Ankunft in Vancouver und das erste Treffen mit meiner Austauschfamilie erzählen. Ich flog von Frankfurt über Toronto nach Vancouver. Normalerweise würde man denken, dass diese Strecke total anstrengend wäre, jedoch kriegt man selbst auf dem Flug schon wirklich schöne Einblicke von Kanada! Als ich aus dem Terminal herauskam, wartete dort bereits meine Gastmutter auf mich und hat mich wirklich herzlich empfangen, was mir jegliche Nervosität (die wirklich normal ist meiner Meinung nach) sofort genommen. Zu Hause hat sie mir dann ihren Mann und die Söhne vorgestellt, was mir auch sofort ein familiäres Gefühl verschafft hatte.
Ich hatte das große Glück einen Austauschbruder aus Italien, Rom zu haben. Er hat auch genau für diese 6 Monate dort gelebt. Das war wirklich cool, da wir uns sofort sehr gut verstanden haben und zu engen Freunden geworden sind. Wir gingen auf verschieden Schulen und haben so unfassbar viele neue Leute kennengelernt.
Die Familie kommt aus Indien und ich wusste erst nicht wie das wird mit einer vollkommen anderen Kultur zusammenzuwohnen. Jedoch habe ich mich schon in den ersten Tagen quasi wie ein Familienmitglied gefühlt. Die Gastmutter (Satie) hat sich wirklich viel um uns gekümmert und ich hatte mich wirklich wohlgefühlt zu Hause. Das indische Essen war natürlich erst ein wenig gewöhnungsbedürftig, doch nach kurzer Zeit hatte ich mich schon daran gewöhnt und ich bin froh, dass ich auch dahingehend was völlig Neues probiert habe.
Leider musste ich durch Covid 14 Tage in Quarantäne, doch ich habe mich dank meiner Gastfamilie nie alleine gefühlt, da sie sich so herzlich um mich in der Quarantäne gekümmert hat. Doch selbst mit der Quarantäne hat es sich so sehr gelohnt und ich würde es immer wieder so machen!
Ich war offen gesagt etwas planlos in der Quarantäne wie es nach dieser weitergehen soll, jedoch gibt es wirklich viele Leute, an die man sich wenden kann bei jeglichen Fragen, die genau auf uns Austauschschüler spezialisiert sind. Ich habe mich also nie alleine gelassen oder hilflos gefühlt, was für mich unfassbar wichtig war und worüber ich wirklich glücklich bin.
Jetzt zu meinem eigentlichen Aufenthalt 🙂
Als ich aus der Quarantäne raus war, wollte ich sofort alles sehen und bin direkt am ersten Tag mit meinem Austauschbruder nach Downtown gefahren und habe mich dort mit ihm umgeschaut und kann nur sagen „wow“. Ich habe so eine Atmosphäre im positiven Sinne noch nie erlebt. Die ganzen Hochhäuser, die Berge im Hintergrund und das Meer gleich nebenan in einem. Das ist wirklich ein unglaubliches Gefühl, was keine andere Stadt auf der Welt in der Form bereiten kann. Ich habe sofort gemerkt, das Kanada eine Kombination aus Europa und Amerika ist. Ihr werdet verstehen, was ich meine, wenn ihr erstmal da seid. Diese Kombination war einfach perfekt, weil sie einerseits was Vertrautes hat aber andererseits auch etwas völlig neues, fremdes.
Ich will euch unbedingt noch von meiner Schule erzählen…
Ich hatte einen Schulweg von ungefähr 45 Minuten zur Eric Hamber Secondary School. Was wirklich cool war ist, dass ich von viertel nach 1 bis 3 Uhr nachmittags Schule hatte, sodass ich vorher immer entspannt bei der typisch, kanadischen Restaurantkette Tim Hortons meinen Kaffee und Honey Cruller frühstücken konnte. Es gab vor dem ersten Schultag ein Treffen für alle Austauschschüler, die die Schule besucht haben. Der Schulleiter hatte uns die Schule komplett gezeigt und uns einen wirklich guten und vertrauensvollen Eindruck verschafft. Ich will euch mal einen generellen Eindruck der Schule verschaffen. Stellt euch vor, wie die High-Schools in den amerikanischen Filmen aussehen, mit den ganzen bunten Spinds, Sportplätzen und Clubs. Ich hatte einen sogenannten „Quarter“ Stundenplan, wodurch ich von meinen 20 Wochen Aufenthalt in Kanada 10 Wochen 2 Kurse und in den 2. 10 Wochen andere 2 Kurse belegt habe. Ich belegte Mathe, Literatur, Chemie und Weltgeschichte. Die Kurse wurden größtenteils mit Computern und Whiteboards berichtet, was wirklich eine coole Erfahrung war, da man dies in Deutschland nicht wirklich oft erlebt. Die Lehrer sowie die Menschen allgemein in Kanada waren wirklich freundlich und haben sich um jedes Anliegen gekümmert. Ich musste viel lernen in meiner Zeit in Kanada, das lag aber auch viel daran, dass es aufgrund des Englisch etwas schwerer für Austauschschüler als für zum Beispiel Einheimische war. Dies war mir jedoch schon von Anfang an bewusst und ich habe es gerne in Kauf genommen. Wir haben auch viel Gruppen- und Projektarbeit (Videos, PowerPoint Präsentationen etc.) gemacht, wodurch das Lernen Spaß gemacht hat und ich es gerne getan habe. Ich habe außerdem noch den Tennisclub an meiner Schule belegt, der immer nach der Schule stattgefunden hat. Ich habe durch diesen viele neue Leute kennengelernt und gleichzeitig noch meinen Lieblingssport weitermachen können.
Genug mit Schule ;)…
Ich bin 2-mal in meinem Aufenthalt auf dem sogenannten „Grouse Mountain” gewesen. Es ist wirklich atemberaubend das man im April bei -10 Grad im hohen Schnee steht und einen wunderschönen Ausblick auf Stadt und Meer hat. Wir sind dann mit Plastikmülltüten die Hänge dort heruntergerutscht und haben selbst auf dem Berg neue Leute getroffen, mit denen wir uns später wieder getroffen haben.
Als es dann Richtung Mai wieder wärmer geworden ist, haben wir uns regelmäßig auf den Weg zu den unterschiedlichsten Stränden rund um Vancouver gemacht und haben dort nach der Schule unsere Zeit verbracht.
Auch die Orte rund um Vancouver wie “Deep Cove” und “Horseshoe Bay” waren mit den Busen wirklich leicht zu erreichen. Diese sind bekannt für ihre Lage genau zwischen den Bergen und dem Ozean. Wir waren dort oft zum „Cliff-Jumping“ und sind dort die Hänge mit allen heruntergesprungen, was unfassbar viel Spaß gemacht hat. Wir sind unter anderem zum “Lynn Valley” nach Nord-Vancouver gefahren und haben erst wunderschöne Wanderungen durch die Berge und Wälder gemacht, bis wir zu einem Platz gekommen sind, wo man in das eiskalte Wasser springen kann, welches zum Großteil geschmolzener Schnee ist. Das war glaube ich eins der coolsten und mit Abstand kältesten Erlebnisse in meinen 6 Monaten. Es war aber definitiv eine Erfahrung wert und ich kann es jedem der dort ist nur empfehlen, nach “Lynn Valley” zu fahren. Eine weitere Sache die glaube ich jeder der Austauschschüler versucht hat ist die so nah an die amerikanische Grenze zu kommen. Das ist auch wirklich ein cooles Abenteuer!
In den Osterferien sind mein Austauschbruder und ich mit der Fähre nach Vancouver Island gefahren und haben uns dort die Hauptstadt „Victoria“ angeschaut und in freier Natur ein paar Tage bei Bekannten verbracht. Vancouver Island besteht zu 90 % aus freier Natur, was ich so noch nie in meinem Leben erlebt habe. Die ganzen Seen, Wälder und vor allem die ganzen Tiere in freier Natur haben einem wirklich das Gefühl von Freiheit verschafft.
Vancouver bietet wirklich für jeden individuell etwas. Ich zum Beispiel liebe es am Flughafen die ganzen Flieger zu fotografieren. Ich konnte mich bequem von zu Hause 10 Minuten in die Bahn setzten und zum Flughafen fahren, wodurch ich hunderte Bilder der ganzen Flieger knipsen konnte.
Was ich auch wirklich interessant finde, ist die „University of British Columbia.“ Dort studieren tausende von Studenten in einer modernen Universität und alle Studenten, mit denen ich über diese Uni gesprochen habe, würde sie sofort weiterempfehlen. Für mich wäre sie auf jeden Fall was, wäre sie nicht so weit entfernt.
Was Vancouver auch bietet, sind die verschiedenen Stadtteile wie „Chinatown“ und „Little Italy.“ Man kriegt in Vancouver eben nicht nur einen Eindruck von Kanada, sondern auch von so vielen weiteren Kulturen. Dieses Multikulturelle hat mich auch sofort von Vancouver überzeugt. Es war so interessant so viele Menschen aus aller Welt in diesem doch kurzen Zeitraum kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. Ich habe unter anderem Leute aus Thailand, China, Italien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, England, der USA, Brasilien, Portugal und aus Chile kennengelernt. Umso mehr macht es Spaß, wenn sich all diese Kulturen abends zu Partys am Strand treffen und man so noch viel mehr über andere erfahren kann.
Abschließend kann ich mich nur bei meinen Eltern und ISEC bedanken, dass diese mir diesen Auslandsaufenthalt in Kanada, Vancouver ermöglicht haben. Es war definitiv die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Es waren die schönsten Monate meines Lebens! Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Chance hatte mein Englisch deutlich zu verbessern und vor allem so viele neue Freunde kennenzulernen. Ich kann es jedem nur empfehlen, sich genauso zu entscheiden wie ich es getan habe. Ihr werdet es nicht bereuen!