Ich bin Marten und habe 10 Monate in Delta verbracht, welches einer von vielen Vororten von Vancouver ist.
Nachdem ich mehr als 15 Stunden mit dem Packen meiner Gepäckstücke verbracht habe, ging es endlich für mich los.
Voller Vorfreude bin ich mit meiner Familie zum Münchner Flughafen gefahren, wo ich nach der Passkontrolle erst so richtig realisiert habe das, dass auf was ich so lange gewartet habe, jetzt begonnen hat.
Als wir dann als Gruppe von Austauschschülern in Vancouver gelandet sind, hat man jedem die Nervosität und die Vorfreude ansehen können, wir hatten uns selbst Stress mit jeglichen Dokumenten gemacht, im Flugzeug sind wir noch 10-mal durch alle Blätter durchgegangen, um zu schauen, ob wir nicht doch eins vergessen haben. Als wir dann einer nach dem anderen zur Passkontrolle gegangen sind, stellte sich heraus, dass alles viel leichter war als wir erwartet hatten.
Im kanadischen Zuhause angekommen, bildete sich ein Gefühl welches sehr schwer zu beschreiben ist. Ich war hauptsächlich erleichtert das alles gut geklappt hat ohne jegliche Probleme, natürlich habe ich mich auch sehr auf die kommenden 10 Monate gefreut, allerdings war ich aber auch leicht skeptisch hingegen der Entscheidung, die ich getroffen hatte, ich war mit erst nicht sicher, wie ich mit meinen Eltern regelmäßig und wann ich will kommunizieren kann oder wie die Leute in der Schule auf mich reagieren werden.
Ich bin echt dankbar das ich, bevor das Schuljahr gestartet hat, noch ein paar Tage hatte, um alles vorzubereiten und mich mit der Umgebung vertraut zu machen.
Am ersten Schultag war ich noch sehr schüchtern trotz meiner ausreichenden English-Skills und bin nur in meine 4 unterschiedlichen Klassen gegangen. Nach recht kurzer Zeit habe ich dann auch viele Freunde gefunden, mit denen ich mich gut verstanden habe und mich regelmäßig außerhalb der Schule getroffen habe.
Die Zeit verging unfassbar schnell es fühlte sich an als wären nur 2 Wochen vergangen, seitdem ich da war, als ich an Weihnachten mit meiner Gastfamilie im Wohnzimmer saß und mit meinen Gastbrüdern ein paar Geschenke öffnete.
Jeden zweiten Tag gingen wir um 6:30 zusammen zur Schule, um vor Schulbeginn noch Basketball spielen zu können.
Als dann Ende Dezember die Basketball „Tryouts“ anfingen wurde entschieden wer es ins Schulteam schafft und wer nicht. Ich bin wirklich froh, dass ich es geschafft habe, weil durch Basketball und Sport allgemein lernt man sehr viele neue Leute kennen mit den man sich fast immer sehr gut versteht.
Ich kann allen die diesen Bericht gerade lesen von ganzem Herzen empfehlen, so viele Sportarten wie möglich zu machen, einfach und allein wegen den ganzen neuen Leuten, die man kennenlernt und die Erinnerungen, die man mit diesen Menschen hat.
Zwischen Thanksgiving und Weihnachten habe ich sehr viele Sachen erlebt, ich war unter anderem recht häufig mit Freunden und Gastfamilie Skifahren, in dieser Zeit hat auch die Basketballsaison stattgefunden ich kann mich noch immer an jedes Turnier erinnern, die Turniere waren wirklich toll und ich habe echt viele gute Erinnerungen von diesen Turnieren. Im Allgemeinen war die Basketballsaison einfach super, jedes Training was 4 mal die Woche stattfand, jedes Spiel und jede Teambesprechung haben immer wieder aufs Neue Spaß gemacht.
An meinem Geburtstag habe ich dann die größte Überraschung meines Lebens bekommen, in der Früh als ich mich fertig machte hatte meine Gastmutter mir gesagt, dass ein Paket für mich angekommen sei und als ich die Tür aufmachte stand da meine Familie, sie hatten es geschafft 7 Monate eine Reise zu planen von den allen meine Freunde wussten aber ich nie was erfahren hatte. Ich habe an diesem Tag meine Schwester mit in die Schule nehmen dürfen und konnte ihr auch mal zeigen, wie alles abläuft. Am Abend gingen wir mit meiner Gastfamilie und meiner Familie zusammen gut essen.
Und so begannen die letzten Tage meiner Zeit in Kanada zu Ende zu gehen. Im letzten Monat habe ich mich nochmal mit jedem so häufig wie möglich getroffen. Ich habe mich gefühlt als hätte ich schon mein ganzes Leben in Kanada verbracht ich, hatte gar vergessen wie Deutschland war. Als ich und noch ein sehr guter Freund, der auch aus Deutschland kam, darüber geredet haben wie wir unsere letzten Tage hier verbringen sollten, kam mir tatsächlich die ein oder andere Träne, weil ich mich hier so wohl fühlte das ich wirklich nicht gehen wollte.
An meinem aller letzten Tag habe ich mich wirklich zusammenreißen müssen nicht emotional zu werden, in der Früh bin ich nochmal mein Gepäck durchgegangen und habe geschaut, ob ich alles dabeihabe. Abgesehen von der langen Wartezeit am Flughafen, lief mein Flug reibungslos ab. Ich wartete aber auch nur weil ich 4 Stunden zu früh da war, da gerade die Ferien begonnen hatten und ich mit deutlich mehr Wartezeit am Flughafen gerechnet habe.
In Deutschland angekommen wartete ich recht lang auf mein Sperrgepäck. Meine Familie wartete schon auf mich als ich rauskam. Zusammen sind wir zurück nach Hause gefahren und ich habe den ganzen Tag erzählt.
So war ich hier sitze kann ich nur sagen das diese 10 Monate mit Abstand die besten, interessantesten und die unvergesslichsten waren. Ich kann jedem nur empfehlen der die Möglichkeit hat so was zu machen es definitiv zu tun. Man wird diese Zeit NIE vergessen und es wird sich sicher lohnen.