Moin, mein Name ist Gero Nordholz und ich werde euch ein bisschen über mein Auslandsjahr in Vancouver, Kanada erzählen.
Vom Flughafen wurde ich mit einem Shuttle zum Haus meiner Gastfamilie gefahren.
Am ersten Tag der Schule gab es eine Einweisung für alle Schüler und einem wurde die Schule gezeigt und erklärt, wo sich alles befindet. Die Schule in Kanada, in welcher ich war, war ziemlich modern, es gab keine Tafeln, nur Whiteboards, und jeder Klassenraum hatte einen Beamer, es gab mehrere Computerräume und 2 Sets von Macbooks und ein paar Sets von iPads, welche der Lehrer sich buchen konnte, wenn er sie benötigte. Ich konnte dem Unterricht gut folgen, und wenn ich Fragen hatte, waren die Lehrer sehr hilfsbereit und haben mir gerne geholfen. Die Schule, an der ich war, hatte auch zum Ende des Jahres Auszeichnungen verteilt an Schüler, die in diesem Jahr besondere Leistung erbracht haben. Hätte ich dies gewusst, hätte ich für Tests gelernt, so hat es leider nur für die zweitbeste Auszeichnung gereicht.
Die Schulatmosphäre ist viel besser in Kanada als in Deutschland, in Kanada hat man mehr Zeit um mit Freunden etwas zu machen als in Deutschland. Dadurch hatte ich ab und zu sogar das Gefühl, gar nicht in der Schule zu sein. Auch konnte ich mich im Unterricht zeitweise kurz mit meinen Freunden unterhalten, es kommt aber auch darauf an welchen Lehrer man hat.
Die Homestay Koordinatoren sind immer für euch da, am Anfang dachte ich, dass ich sie nicht benötigen würde, aber ihr braucht sie, ich brauchte sie immer dann, wenn eine Unterschrift benötigt wurde oder wenn ich einfach eine Frage hatte. Es sind sehr nette Leute, die sich gar nicht als etwas Besseres sehen, sondern einfach nur dafür sorgen wollen, dass ihr eine gute und unbeschwerte Zeit in Kanada habt. First Choice International hat sehr nette Homestay Koordinatoren, mit ihnen kam ich super zurecht und auf verschiedenen Trips waren sie immer sehr entspannt und interessiert, wie es mir geht oder wie es in der Schule läuft.
Meine Gastfamilie war auch super nett, ich dachte zuerst es würde komisch sein bei fremden Personen ins Haus einzuziehen, aber dem war nicht so, ich hatte Glück und habe eine sehr nette Gastfamilie bekommen, welche, wenn sie Zeit hatte, gerne mit mir etwas unternommen hat. Wir waren zum Beispiel bei einem Baseballspiel, einem NHL Spiel zwischen den Canucks und den LA Kings, und sind den Grouse Grind gewandert.

Außerhalb der Schule habt ihr viele Möglichkeiten den Tag zu verbringen. Ich war im Winter häufig Ski fahren. Grouse Mountain ist zwar nicht hoch gelegen, doch hatte man durch verschiedene Schneestürme aus dem Polarkreis den einen oder anderen Powday. Der Berg hat eine Vielzahl an Pisten und gute Möglichkeiten im Wald zu fahren. Wenn ich Zeit hatte, habe ich mit dem anderen Austauschschüler, der auch dieselbe Gastfamilie wie ich hatte, die Stadt angeguckt oder wir sind im Lynn Canyon wandern gegangen. Es lohnt sich eine gute Beziehung mit anderen Austauschschülern aufzubauen, vor allem wenn ihr die gleiche Gastfamilie habt, da ihr eine sehr lange Zeit zusammen verbringen werdet.
First Choice International hat verschiedene Trips angeboten, wie einen Viktoria Trip, einen Whistler Ski Trip, Rocky Mountain Trip, Tofino Trip und vieles mehr. Die Trips kosten etwas, aber es lohnt sich auf jeden Fall die Trips mitzumachen. Ihr werdet andere Austauschschüler treffen und einmalige Erfahrungen erleben. Die Homestay Koordinatoren werden an den Trips teilnehmen, welches eine Möglichkeit ist, sie besser kennen zu lernen. Ich war auf dem Whistler Ski Trip und dem Rocky Mountain Trip. Der Whistler Ski Trip war eine gute Gelegenheit nach Whistler zu gehen und dort Ski zu fahren, da dies sonst sehr teuer werden kann und die Liftschlangen sehr lang werden können.
Mit dem Tourguide konnte ich alle Schlangen an den Liften überspringen und so ziemlich die meiste Zeit Ski fahren.
Der Preis war auch besser als wenn man alles so bucht, und es hat sich auf jeden Fall gelohnt diesen mitzumachen.
Auf dem Rocky Trip sind wir sehr viel gefahren und haben uns die
Landschaft ansehen können. Wir haben die meiste Zeit im Bus verbracht und uns unterhalten, Spiele gespielt oder auch einfach nur aus dem Fenster geschaut. Auf dem Weg hatten wir ab und zu wieder einen Halt, bei welchem wir uns die Beine vertreten konnten, die Landschaft angucken, etwas zu essen holen, shoppen gehen, oder wenn man auf die Toilette musste, diese dann benutzen konnte. Die Hotels, in denen wir waren, waren okay, hatten meistens einen Pool oder einen Whirlpool, ein Hotel hatte sogar ein Gym. Auf dem Trip hat man sehr viele Seen und Bergaussichten gesehen, schöne Flüsse und Gletscher Seen, sowie Lake Louise und Emerald Lake.
Wir sind durch verschiedene Nationalparks gefahren, wie: Banff Nationalpark, Mount Revelstoke Nationalpark und Glacier Nationalpark. Auf Lake Louise haben wir Eishockey gespielt, andere sind Wandern gegangen oder einfach auf dem See spazieren gewesen. Der Rückweg hat sich verspätet, da Lawinen-Kontrollen durchgeführt wurden, wir sind aber trotzdem noch am selben Tag angekommen.
Die Schule bietet verschiedene Clubs an, wie zum Beispiel den Boys Club, E-sport Club oder den Garden Club. Ich war im ersten Halbjahr im Boys Club, da man dort bei jedem Treffen Pizza bekommen hat und erfolgreiche Personen uns ihre Lebensgeschichte erzählt haben und wie sie es so weit geschafft haben. Ich bin dann aus dem Club ausgetreten, als ich dem Rugby Team beigetreten bin, das war einer der besten Entscheidungen, die ich dieses Jahr getroffen habe. Wir hatten jede Woche 3 – 4 mal Training nach der Schule und je nachdem wie der Spielplan war, am Donnerstag ein Spiel. Ich habe Rugby angefangen, als ich nichts über das Spiel wusste, aber durch die Trainer habe ich relativ schnell das Spiel gelernt und bin von einem Auswechselspieler zum Stammspieler geworden. Ich habe am Flügel und Full Back gespielt.
Wir haben unsere ersten beiden Spiele verloren, aber trotzdem mehrere Spiele gewonnen und sind von den Punkten auf dem 3ten Platz gelandet und in den Playoffs leider nur auf dem vierten Platz. Trotz alledem waren wir in dem Spiel um die Provincials Qualifikation siegreich und haben somit die BC School Rugby Provincials erreicht. Dort haben wir leider das 1. Spiel verloren, weswegen wir nicht mehr um Platz eins sondern nur noch um Platz 5 spielen konnten, unser zweites Spiel haben wir gewonnen, womit wir den sechsten Platz garantiert hatten. Das 2. Spiel war das Rugbyspiel, in welchem ich persönlich am meisten Spaß hatte, da ich viele Tackles machen konnte und auch oft einfach drauflos laufen konnte. Das 3. Spiel haben wir dann knapp mit zwei Punkten verloren, was wirklich schade war, das Team war uns körperlich überlegen, jedoch war es im Endeffekt nur einer, der wirklich was gemacht hat. Wir lagen zur Halbzeit mit 12 Punkten zurück haben uns dennoch den Vorsprung zurück erkämpft, nur um dann in den letzten drei Minuten ein Try zu kassieren und das Spiel zu verlieren. Es war trotzdem eine sehr coole und lustige Erfahrung und wir haben ein tolles Team Photo erhalten. Bei der Sport Auszeichnungs Zeremonie habe ich dann den Sutherland Secondary International Player of the Year erhalten.
Vancouver hat viele Parks mit Sportanlagen, welche kostenfrei zugänglich sind, dort habe ich oft mit meinen Freunden Sport gemacht, beziehungsweise verschiedene Sportarten gespielt, wie zum Beispiel Ultimate, von welchem ich immer noch kein großer Fan bin. Was auch sehr schön ist, ist dass es in Kanada öffentliche Trinkspender gibt, wo man falls man mal seine Flasche vergessen hat, sich erfrischen kann ohne Geld auszugeben. Das Busnetz in Vancouver ist ebenfalls sehr gut, auch wenn ich lieber mit dem Fahrrad fahre, kommt man mit den Bussen überall hin, wo man hin muss, sei es Downtown, Grouse Mountain oder Park Royal, mit den Bussen erreicht man das alles in unter einer Stunde.
Ich hoffe, euch hat mein Bericht zu meinem Auslandsjahr in Vancouver, Kanada gefallen, ich kann es auf jeden Fall nur weiterempfehlen, mein Englisch hat sich definitiv verbessert und die Menschen, die man hier trifft, sind einfach nur fantastisch. Falls ihr euer Auslandsjahr vor euch liegen habt, wünsche ich euch viel Spaß und falls ihr überlegen solltet, ob ihr eins machen sollt, dann macht es, ihr lebt nur einmal und die Erfahrungen die ihr machen werdet, werden es wert sein.
Viele liebe Grüße,
Gero Nordholz

Schneesturm in Vancouver